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4.2. Eine inspirierende Begegnung mit Hoffnung und Herausforderung



Bei ihrem letzten Gespräch mit Frau Dr. Eden, in einem Gesprächszimmer, das offensichtlich von einem Zen-Guru persönlich gestaltet wurde, fand sich Susan in dem wohl prägendsten Moment ihres Lebens wieder – umgeben von beruhigend sanften Wänden und liebevoll arrangierten Blumen. Denn was könnte beruhigender sein als die Aussicht auf eine lebensverändernde Diagnose?


Dr. Eden, eine Ärztin, die eine seltene Mischung aus Wärme und Kompetenz ausstrahlte und der Susan tief vertraute, eröffnete ihr mit der Geduld einer weisen Mentorin die unangenehme Wahrheit. „Susan, Sie haben definitiv Parkinson“, begann sie behutsam, als würde sie einem Gänseblümchen die Wahrheit sagen. Die Worte hallten in Susans Kopf wider wie ein Echo in einem leeren Raum – genau wie ihre Hoffnungen auf eine beschwerdefreie Zukunft.


Dr. Eden, in ihrer unendlichen Weisheit und Freundlichkeit, fuhr fort, Susan nicht nur mit der Diagnose, sondern auch mit einem hoffnungsvollen Ausblick zu versorgen. "Wissen Sie", begann Frau Dr. Eden mit einem Hauch von sarkastischem Unterton, „ich habe Sie hier aufmerksam beobachtet und natürlich auch über Ihre Vorlesung Berichte erhalten. Offenbar verfügen Sie über die bemerkenswerte Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zu fordern, ohne ihnen dabei zu nahe zu kommen. Diese außergewöhnliche Gabe wird Ihnen helfen, mit Ihrem neuen ungebetenen Gast, Helmut, fertigzuwerden, solange Sie Ihre Tabletten artig einnehmen und auf Ihre mentale Gesundheit achten. Kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit 'das können Sie nicht'." Diese Worte trafen Susan wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und sie wusste, dass sie auf Dr. Edens Weisheit bauen konnte.


Nach dem Gespräch wurde Susan von ihrem Mann abgeholt. Zusammen reflektierten sie über die Bedeutung der Worte von Dr. Eden und wie sie gemeinsam mit dieser neuen Herausforderung umgehen würden.


Als Susan sich dann in ihrem Atelier wiederfand, umgeben von Farben und Leinwänden, überkam sie die bittere Ironie ihrer Situation. Sie stellte sich die entscheidende Frage: Was, wenn Helmut durch meinen selbstauferlegten Druck schlimmer wird? Diese Unsicherheiten nagten an ihr wie ein besonders hartnäckiger Kaugummi an der Schuhsohle, aber Aufgeben war keine Option. Schließlich hatte sie ja den weisen Rat der prophetischen Dr. Eden.


Die Worte von Dr. Eden schwebten wie ein Leuchtfeuer über den stürmischen Gewässern ihrer Gedanken und erinnerten Susan daran, dass ihre Krankheit nicht das Ende bedeutete, sondern eine Herausforderung – eine wirklich grandiose, wie ein unfreiwilliges Extremsportevent.


Also setzte sich Susan jeden Tag an ihre Staffelei, wo sie ihre Leinwände mit einem Elan füllte, der einem Kamikaze-Maler würdig wäre. Jeder Pinselstrich war eine Rebellion gegen Helmut, jeder Satz eine kleine Manifestation ihrer ungebrochenen Kreativität. Denn, wie sie nun überzeugt war, war Helmut nicht nur eine Krankheit, sondern eine absurde Quelle der Inspiration, die sie zwang, ihre Talente zu entfalten und anderen, die ebenfalls mit einem unerwünschten Mitbewohner lebten, Mut zu machen.


So begann Susan, ihre vermeintliche Gabe – Menschen zu inspirieren und herauszufordern – in die Tat umzusetzen, egal, welche Hindernisse ihr in den Weg gelegt wurden. Ihre Kunst und ihre Worte wurden zu einem Hoffnungsschimmer, nicht nur für sich selbst, sondern für jeden, der mit seinem ganz eigenen Helmut kämpfte – oder auch nicht. Denn warum sollte man seine Zeit nicht mit inspirierenden Geschichten füllen, während man Helmut höflich, aber bestimmt, vor die Tür setzt?

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