Es ist 5:28
Heute quälten Susan sehr real wirkende Träume. Sie erhob sich und schrieb ihre Gedanken nieder, um sie loszuwerden.
"Helmut, wir bekommen Besuch", teilte sie ihm mit.
"Echt? Wer kommt denn?", fragte er.
"Mein ehemaliger Chef, Mü", antwortete sie.
"Was für ein Name ist das denn?", fragte Helmut.
"Das geht dich nichts an!", entgegnete Susan. Helmut schaute sie missbilligend an.
Na gut, er war mein Chef und ist jetzt ein Freund, der sich einfach Sorgen um mich macht und mich sehen möchte. Mehr erzähle ich dir nicht."
Susans Gedanken rasten, wir waren doch gestern mit Dunja und den coolen Jungs in der Bibliothek?"
"Ja, und?", antwortete er.
"Hast du verstanden, was auf mich zukommt?", fragte sie.
"Ja, ihr habt an einer Einladung für eine Lesung gearbeitet", antwortete Helmut.
"Und weiter?", fragte Susan.
"Was soll ich dazu sagen? Du machst sowieso, was du willst!", erwiderte er.
"Das mag sein, aber weißt du, um wen es bei der Lesung gehen wird?", fragte sie.
"Ja, um mich. Und?", antwortete Helmut.
"Warum bist du so gleichgültig?", fragte Susan. "Du hast doch sonst immer etwas zu meckern."
"Was soll ich dir jetzt erzählen? Ich werde schon einen Weg finden, um dich aus dem Gleichgewicht zu bringen", antwortete Helmut.
Susan wurde nachdenklich. "Will ich diese Lesung wirklich machen?", dachte sie. "Ja, es ist mein Auftrag! Ich will Helmut entlarven. Dann werde ich es einfach tun." Der Perfektionismus meldete sich in ihr und überforderte sie bereits jetzt.
"Was habe ich zu verlieren? Nichts! Und was mache ich, wenn Helmut mich besucht?", dachte sie weiter.
Die Lesung wird dir Kraft geben. Schön, daß du über Helmut mal anderen erzählen kannst. Sie werden dir vieles von Helmut bestätigen, weil sie auch einen Helmut haben. Du wirst es gut schaffen.
Schön dich lachend zu sehen. Das tut gut. Freue mich, daß du Menschen gefunden hast, die dich ablenken und dir gut tun.
Du schaffst das! Bleib bei dir - Punkt